„in circuit“

Ausstellungsansichten

Vernissage

Mandy Gehrt, Daniela Junghans, Rahel Zaugg und Martin Feistauer befassen sich unter dem Aspekt der klima­freundlichen Kunstproduktion unmittelbar mit der Umgebung des Kunsthofes und beziehen hierzu Erden, Pflanzen und Geschichten der Region Altenburger Land in ihre Arbeitsprozesse und Konzeptionen ein. Teils werden alte Techniken wie das Fresko und Wandmalereien aufgegriffen.

Die Leipziger Künstlerin Daniela Junghans untersucht das Verhältnis von Mensch und Natur im städtischen und ländlichen Raum. Um Malerei und Naturerfahrung zu verbinden, stellt sie seit 2021 selbst Pflanzenfarben aus Blättern, Blüten und Wurzeln von Wild- aber auch Zierpflanzen her, die sie auf ihren Streifzügen sammelt. Im Stipendium extrahiert sie aus verschiedenen Pflanzen- und Baumarten Pigmente für feste Aquarellfarben, mit Blick auf interessante Kooperationsmöglichkeiten mit lokalen Unternehmen.

Der aus Stralsund stammende Künstler Martin Feistauer befasst sich mit der Beziehung von Malerei, Textil und Raum und realisiert Kunst am Bau Projekte. In der Zeit seines Aufenthaltes auf dem Kunsthof Niederarnsdorf entwickelt er eine Wandmalerei mit der Technik eines Kalkfresco oder einer Kalkseccomalerei.

Die in Gera geborene Künstlerin Mandy Gehrt setzt sich in ihrer Arbeit mit Erinnerung, Gedenken, der Konstruktion von Geschichte und Transformationsprozessen auseinander. Während ihres Aufenthalts in Niederarnsdorf möchte sie sich künstlerisch mit ihrer Familiengeschichte, die über drei Generationen mit der Wismut verbunden ist, befassen, sie dokumentieren, erweitern und eine Form der Vermittlung finden. Über den Kontakt mit Menschen aus der Region entsteht ein mobiles künstlerisches Archiv aus den gesammelten Geschichten, Objekten und Dokumentationen, das an verschiedenen Orten präsentiert und ergänzt werden kann.

Die Schweizer Künstlerin Rahel Zaugg wird in Niederarnsdorf konsequent lokal arbeiten. Sie möchte ein Archiv der Möglichkeiten innerhalb des lokalen Radius von 20 km erstellen und diese für die künstlerische Arbeit erschliessen – vom regionalen Rohstoff zum Material zum Experiment und zur konzeptuellen Skulptur. Dieses lokale Materialarchiv entsteht unter Verwendung traditioneller sowie moderner Methoden der Rohstoff und Materialverarbeitung und in Kooperation mit lokalen Betrieben, Handwerkern und Produzenten. Die Künstlerin sucht nach einem lokalen, gut verwertbaren nachhaltigen Material für ihre radikal lokale künstlerische Arbeit, die anhand einer Symbiose von Material, Konzept und Handwerk die Region um Nobitz auf ganz neue Art portraitiert.